Aus dem Schulalltag mit Distanzunterricht
Was für ein verrücktes Schuljahr – und wir haben noch nicht einmal die Hälfte geschafft! Begonnen hat es eigentlich relativ normal, wenn man von den Masken mal absieht. Wobei, langsam werden sie zum alltäglichen Fashionstatement.
Doch je mehr Zeit verging, desto mehr wurde klar, dass sich ziemlich viele Dinge geändert haben. Zum Beispiel der Adrenalin-Kick, den man bei jedem Telefon-Klingeln bekommt: Die ganze Klasse hält den Atem an und hört gespannt zu – werden wir in Quarantäne geschickt? Oder, ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber seit diesem Schuljahr habe ich eine ziemlich starke Abneigung gegen das Wort „Lüften“ entwickelt... Auch die Exkursionen dieses Jahr verliefen deutlich, nun ja, spektakulärer. Nicht alle Klassen, aber doch eine beachtliche Menge, hatte das Privileg, eine Klassenfahrt zur Teststation zu machen. Aber hey, seid dankbar dafür, denn ob dieses Jahr weitere Reisen möglich sind, steht noch immer in den Sternen.
Ich glaube, wir alle hatten irgendwie die Hoffnung, dass mit 2021, einem neuen Jahr, alles auf Anfang gesetzt wird und das Wort „Corona“ einfach aus unserem Wortschatz verschwindet. Tja, nicht ganz.... und so befinden wir uns schon wieder in einem Lockdown, der etwas organisierter wirkt als der des Frühjahrs. (Vergessen werden darf aber nicht, dass die meisten Schülerinnen und Schüler eher positive Erinnerungen an den ersten haben (Sonne, TikTok, Homeworkouts, Bananenbrot – es fühlt sich fast nostalgisch an)). Immerhin sind wir jetzt ja quasi Profis darin. Wobei, von Organisation kann kaum eine Rede sein - ich habe aktuell 481 ungelesene Emails und von dem Stapel an Arbeitsaufträgen will ich erst gar nicht anfangen. Aber ihr kennt ja das Motto: immer das Gute in jeder Situation sehen. Statt in diesem Gefrierschrank, welcher sich Klassenzimmer nennt, zu sitzen, können wir jetzt gemütlich mit unserem Kaffee in der Hand und den Heften auf dem Tisch, daheim und bei einem ausgiebigen Frühstück unseren Online-Unterricht verfolgen. (Wobei ich von einer verlässlichen Quelle hörte, dass es Schüler gibt, welche für das Zoom-Meeting nicht einmal ihr Bett verlassen – fühlt euch ertappt!)
Jetzt mal ehrlich, auch wenn die ganze Situation für uns alle nicht alltäglich ist, wir uns in Isolation befinden, Selbstorganisation und technische Schwierigkeiten neue Herausforderungen mit sich bringen, sollten wir doch positiv bleiben und gerade in solchen Zeiten unseren Sinn für Humor und unser Miteinander nicht vergessen. Die Impfungen haben vor einigen Wochen begonnen und wer weiß, vielleicht sitzen wir dieses Jahr wieder alle gemeinsam in der Schule und sehnen uns kollektiv nach unserem Bett zurück!
Tizia Lang, 13S