Das Gebäude am Longoliusplatz wurde für die bereits 1837 gegründete „Städtische höhere Schule für Mädchen" erbaut und am 1.Oktober 1900 eingeweiht. Ständig wachsende Schülerzahlen machten die Verwirklichung eines Neubauprojekts unumgänglich. Dessen Errichtung beseitigt die Schulraummisere der Schule, die bis dahin in Mietsräumen des Hauses Theaterstraße 6 untergebracht war.
Die Schule war auf Anregung des Studienrektors Dr. Lechner entstanden und hatte bis 1869 zunächst privaten Charakter. Am 4.Oktober 1869 wurde die Anstalt von der Gemeinde übernommen und in vier Klassen mit je zwei Jahrgängen geteilt. Diese Form behielt sie bis 1897, als eine völlige Umgestaltung erfolgte, indem sie in sechs aufeinander folgende Klassen gegliedert und ein neuer Lehrplan eingeführt wurde.
Anfang des 20. Jahrhunderts wirkten dort neben dem Direktor fünf ständige Lehrkräfte und sieben Fachlehrer. Ihre Hauptaufgabe sah die Schule darin, der weiblichen Hofer Jugend die Grundlagen einer „genügenden elementaren Vorbildung und unter Beachtung der Anforderungen der Zeit eine allgemeine höhere Bildung“ zu vermitteln. 1901 begann der Unterricht mit 146 Schülerinnen; deren Zahl belief sich 1909 bereits auf 260.
1924 wurde aus der Lehranstalt das "Städtische Mädchenlyzeum". Es schloss sich an die Oberstufe anderer Schulen an und bot die Möglichkeit, das Abitur abzulegen.
Das sechsstufige „Städtische Mädchenlyzeum mit Frauenschule und Höherer Mädchenschule“ (die einklassige „Frauenschule“ war dem Lyzeum als 7. Klassenstufe probeweise seit 11.März 1930 angegliedert, jedoch schon ab 1934 nicht mehr geführt; als „Anstalt des Vereins Frauenwohl“ existierte in Hof zudem eine „Frauenarbeitsschule“, deren Zweck es war, „gründlichen theoretischen und praktischen Unterricht in der weiblichen Handarbeit“ anzubieten ) besuchten anfangs der dreißiger Jahre pro Schuljahr jeweils ca. 300 Schülerinnen. Leiter der Anstalt war seinerzeit Direktor Dr. Pöhlmann.
(Quelle: Verwaltungsbericht der Stadt Hof für die Jahre 1929 bis 1935, veröffentl. 1937)
Nachdem die Schule von März 1945 bis Januar 1946 geschlossen war, konnte sie mit einem sprachlichen und einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig als "Städtische Oberrealschule für Mädchen" wiedereröffnet werden. 1952 erfolgte die Einführung des Mädchenrealgymnasiums neben der Oberrealschule und der angeschlossenen Mittelschule. 1973 wurde die Lehranstalt zur staatlichen Schule, nämlich zum neusprachlichen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Johann-Christian-Reinhart-Gymnasium, das jedoch bereits 1975 in den Neubau an der Max-Reger-Straße umzog.
Das vorher stark baufällige Gebäude wurde bis zum Frühjahr 2010 generalsaniert.
An das eigentliche Hauptgebäude schließt sich zur Lessingstraße hin die ehemalige Heerdegen´sche Kinderrettungsanstalt an, ein zweigeschossiger Bau aus dem Jahre 1849, der seit 1994 mit dem eigentlichen Schulgebäude baulich verbunden ist.