Traumschnitt 0,96
Diesen Abend werden die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen der FOS und BOS Hof wohl so schnell nicht vergessen: Im feierlichen Ambiente des Großen Saals der Freiheitshalle erhielten insgesamt 191 junge Menschen im Rahmen einer kurzweiligen und würdevollen Zeremonie ihre Fachabitur- und Abiturzeugnisse, bei denen 28 Ergebnisse besser als 2,0 ausfielen. Großes Aufsehen und viel Applaus löste der Traumschnitt von 0,96 aus, mit dem das beste Abitur abgeschlossen wurde.
Eingebettet in ein buntes Rahmenprogramm, durch das StRin Kristina Kemnitzer und OStRin Melanie Meinel charmant führten, wurde in den Redebeiträgen immer wieder das Motto des Abends aufgegriffen: "Die Zukunft beginnt jetzt - und sie gehört Dir!" Die Oberbürgermeisterin der Stadt Hof, Eva Döhla, lobte die Gemeinschaftsleistung der gesamten Schulfamilie, die jungen Leute zu ihren Abschlüssen geführt zu haben und betonte besonders die guten Aussichten der Absolventen. Ihnen stünden nun alle Wege und Türen offen, sie würden dringend gebraucht. Abschließend versprach die Oberbürgermeisterin, dass der zweite Bauabschnitt im Rahmen der Sanierung des Schulgebäudes am Schlossplatz nun in Kürze in Angriff genommen werde. Im Rahmen seines Grußwortes unterstrich Landrat Dr. Oliver Bär die große Leistung der Schülerinnen und Schüler, die großen Fleiß erfordert habe und nun durch so ein großes Publikum gewürdigt werde. Er lobte die Durchlässigkeit des bayerischen Schulsystems und hob die Sonderstellung der Beruflichen Oberschule hervor, die vielen jungen Leuten einen alternativen Bildungsweg zu hohen Abschlüssen biete. Er prognostizierte ihnen beste berufliche Möglichkeiten in unserer aufstrebenden Region und bat den diesjährigen Abschlussjahrgang, möglichst im Raum Hof wohnen zu bleiben, dort zu arbeiten, ihn aber zumindest als Heimat immer im Herzen zu tragen. Schulleiter OStD Thomas Reitmeier überraschte das Publikum zu Beginn seiner Ansprache mit einer bewusst sehr vagen und unpersönlichen "Rede", die er mit Hilfe künstlicher Intelligenz verfasst hatte und zeigte den Zuhörern amüsant die Grenzen von ChatGPT auf. Davon ausgehend betonte er aber auch die großen Herausforderungen unseres digitalen Zeitalters, denen sich junge Menschen aktuell und künftig zu stellen hätten. Wissen sei zwar immer leichter verfügbar, müsse aber stets überprüft werden. Hilfsmittel wie Internet und künstliche Intelligenz würden immer wichtiger, müssten aber immer reflektiert und zielgerichtet eingesetzt werden. Den Lehrkräften und der gesamten Schulfamilie dankte er für die Anleitung und Begleitung der Absolventen, um jetzt gut gerüstet eigene Wege innerhalb eines hervorragenden Arbeits- und Beschäftigungsmarktes gehen zu können. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass viele Berufe des Jahres 2030 aufgrund der rasanten gesellschaftlichen Veränderungen heute noch gar nicht bekannt sind, wünschte der Schulleiter den Schülerinnen und Schülern, für sich persönlich solche Chancen zu erkennen, mutig anzugehen und konsequent zu nutzen. Die Vorsitzende des Elternbeirats, Carola Meyer, betonte in ihrem Grußwort vor allem die Rolle der Eltern auf dem Weg zu den nun erreichten Schulabschlüssen. Gemeinsam habe man auf Prüfungen gelernt und hingefiebert, je nach Bedarf zum Lernen angetrieben oder seelische Unterstützung geboten und dürfe nun stolz auf die Leistungen der Kinder sein. An diese gerichtet bat sie, in sich hineinzuhören und sich selbst zu beantworten, was man könne und was man wolle. Dann gelte es, entschlossen und mit Zuversicht die Initiative zu ergreifen und für sich, aber auch für die Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Abschließend gab sie den Absolventen noch ein Zitat von Albert Einstein mit auf den Weg: "Denken müssen wir sowieso - warum nicht positiv?" Als Vertretung der SMV zeigte sich Schülersprecherin Emma Fehr (12TWL) dankbar für die erzielten Abschlüsse ihres Jahrgangs, aber auch glücklich über die zahlreichen, gemeinsam organisierten und durchgeführten Aktionen im Bereich des Schullebens. Sie bat die Absolventen, stets daran zu denken, dass man einmal Erlerntes nicht mehr vergesse und appellierte daran, selbst gesteckte Ziele niemals aus den Augen zu verlieren. Ihr Kollege, Schülersprecher Laurin Mergner (13W), gab als Marschroute aus, fokussiert und konzentriert zu sein, immer am Ball zu bleiben und stets an sich zu glauben. Vor dem Hintergrund der überstandenen Pandemie und der gegenwärtigen Krisen habe man zwar nicht alles, aber doch vieles in der eigenen Hand, um die Zukunft entschlossen und positiv zu gestalten.
28 Schülerinnen und Schüler konnten ein besonders gutes Reifezeugnis (besser als 2,0) vorweisen und wurden in einer "Prämierung der Besten" von Schulleiter OStD Thomas Reitmeier und seinem Stellvertreter, StD Andreas Griesbach, einzeln gewürdigt. Eine Schülerin der Ausbildungsrichtung Sozialwesen erreichte einen traumhaften Abiturschnitt von 0,96. Besondere Verdienste erwarben sich zahlreiche Gruppen und Einzelpersonen des diesjährigen Abschlussjahrgangs zum Wohle des schulischen Miteinanders und wurden dafür im Rahmen des Projekts "Klasse!" geehrt. StDin Melanie Fuchs und OStR René Fahrenholz betonten hierbei das außerordentliche Engagement in den unterschiedlichsten Bereichen und die viele geopferte Freizeit. Als kleine Anerkennung erhielten die Geehrten Gutscheine, die der Förderverein der Schule, FOSvor Hof e.V., gestiftet hatte. Auch das kulturelle Rahmenprogramm der Abschlussfeier stand ganz im Zeichen der Schülerinnen und Schüler und belegte ihre außergewöhnlichen Talente: In einem Sktech zu Beginn des Programms führten Fabian Bilek (12Sa), Julius Dietz (12Sa), Helene Fritsch (12Sa) und Lisa Hechler (12T) humorvoll vor, mit welchen unterschiedlichen Vorstellungen und Klischees die vier Ausbildungsrichtungen der Beruflichen Oberschule Hof behaftet sind und wie man am Ende trotzdem auf einen gemeinsamen Nenner kommen kann. In ihrer vierhändig am Klavier dargebotenen Interpretation des Stücks "Comptine d'un autre été" von Yann Thiersen boten Luisa Kneitz (12Sa) und Annika Sochor Hörgenuss vom Feinsten, dem die Schülerband "Soundclash" mit ihren rockigen Darbietungen der Hits "Don't stop believin'" von Journey und "Tage wie diese" von den Toten Hosen in nichts nachstand. Großen Beifall erhielt auch die akrobatische Tanzeinlage "Mariechen Medley" der deutschen Meisterinnen im Gardetanz, Annalena Schäffler (12Sa) und Sarah Meyer. Wie bunt und reichhaltig das Schulleben an der Beruflichen Oberschule im abgelaufenen Schuljahr war, bekam das Publikum in einer beeindruckenden zehnminütigen Bildpräsentation vorgeführt, die OStRin Bianca Valentin und OStR René Fahrenholz erarbeitet hatten und die durch Christian Kemnitzer am E-Piano stimmungsvoll untermalt wurde. Nach der Zeugnisübergabe sorgte der Lehrerchor unter der Leitung von StRin Kristina Kemnitzer traditionell mit der von der ehemaligen Lehrkraft Albert Rambacher getexteten und komponierten "FOS/BOS-Hymne" für einen lustigen Ausklang der gelungenen Veranstaltung.