Unterricht in Finnland und Estland bedeutet vor allem mehr Freiheit und Eigenverantwortung der Lernenden – Erkenntnisse aus Kursen und Schulungen an finnischen und estnischen Schulen und Universitäten

Vom 13.07. bis zum 20.07.2024 war Frau Fuchs zusammen mit den Mitarbeitern des MB Nord im Rahmen von Erasmus+ bei einer Fortbildung in Finnland und Estland.

Spannend waren zunächst die Vorstellungen der Bildungssysteme und der Lehrpläne. Um nicht nur interessante Theorie zu erfahren, sondern auch praktische Eindrücke in die Wirklichkeit des Schul- und Universitätsalltags zu gewinnen, konnten Workshops an Schulen besucht werden, in denen die Lehrkräfte sich selbst als Schülerin und Schüler fühlten und die Didaktik und Methodik unserer europäischen Nachbarländer kennen lernten. Beeindruckend war hier vor allem, dass finnische und estnische Lehrkräfte viel Aktivität und Eigenverantwortung von ihren Schülerinnen und Schülern erwarten, ihnen aber auch viele Freiheiten lassen und ihnen Vertrauen schenken. Diverse KI-Workshops dokumentierten auch eindrucksvoll, wie selbstverständlich das Arbeiten mit dieser neuen Technik schon ist.

Natürlich durften auch landeskundliche und kulturelle Impressionen nicht fehlen. Der Besuch eines finnischen Nationalparks bot eindrucksvolle Einblicke in das finnische Ökosystem. Ein virtueller „Flug“ über Finnland und Helsinki sowie eine interaktive Stadtführung zeigten außerdem, wie vielseitig die Natur und auch die Kultur dieses europäischen Nachbarn ist. Verknüpft wurden diese Einblicke stets passend mit Workshops zum Outdoorlearning.

Abschließend lässt sich feststellen, dass in dieser Woche wichtige Erkenntnisse gewonnen werden konnten, die neue Inspirationen und Wege zur Verbesserung des pädagogischen und fachlichen Wirkens an unseren Schulen in Deutschland aufzeigen.

Schüler als Wegweiser für künftige Schüler

Wie jedes Schuljahr besuchte der Vorkurs in der letzten Woche vor den Sommerferien die FOS Hof im Präsenzunterricht und konnte so bereits einen ersten Eindruck der neuen Schule gewinnen. Um den zukünftigen Schülerinnen und Schülern den Übergang von der Zubringerschule an die FOS etwas zu erleichtern, bekamen sie Informationen zum Unterricht, Prüfungen, Absenzen und vieles mehr aus erster Hand. Und wer wäre dafür besser geeignet als Schüler der FOS selbst?

Im Rahmen dieses Austausches standen die Schülerinnen Maram Hammade, Victoria Rozanski und Samantha Tippmar, welche im Schuljahr 2023/24 die Vorklasse unserer Schule besuchten, den „Neuen“ Rede und Antwort und hatten den ein oder anderen wertvollen Tipp im Gepäck. Ein gewinnbringender Vormittag für alle Beteiligten!

10Vor und 11L bei „Vorhang auf für Cyrano“

Probenfoto aus "Vorhang auf für Cyrano" (H. Dietz Fotografie, Hof)

Über die Jahrhunderte haben sich Theaterstücke stark verändert. Menschen schauen sich Theaterstücke und Filme an, um sich abzulenken, der Realität zu entfliehen oder einfach zu entspannen. Die Inhalte entwickeln sich zunehmend mit Bezug zur Lebenswelt der Zuschauer, anstatt sich auf Geschichten über Ritter und ähnliche Themen zu konzentrieren.

Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang das Theaterstück „Vorhang auf für Cyrano“ von Alexis Michalik, in dem die Geschichte von Edmond Rostand behandelt wird, der 1895 das erfolglose Stück „Cyrano de Bergerac“ schreibt und fast den Mut zur Fortsetzung seiner Bemühungen verliert, jedoch durch seine Frau und Freunde ermutigt wird, das bekannte Werk über einen Helden mit einer markanten Nase zu vollenden. Das Stück gilt als eines der berühmtesten und am meisten inszenierten in Frankreich. Die Inszenierung in Hof zeigt ebenfalls bemerkenswerte Merkmale: 64 Rollen werden von nur 11 Schauspielern übernommen, wobei dieselben Schauspieler verschiedene Rollen verkörpern. Die rasch aufeinanderfolgenden Szenen werden dabei geschickt mit einer Drehbühne gelöst.

Klassen 10Vor und 11L, von links: StD Lang, Dramaturg Philipp Brammer, StR Taskiran

Der Vortrag vor dem eigentlichen Theaterbesuch begann mit einer kurzen Fragerunde. Die Schülerinnen und Schüler wurden zunächst gefragt, was ein Dramaturg macht und ob sie bereits Erfahrungen im Theater hatten. Anschließend wurde erläutert, warum Theaterstücke für die Bühne oft uminterpretiert werden müssen. Dies geschehe häufig zur Kürzung des Inhalts, um die Aufführung zeitlich zu straffen, zur Anpassung an die Verständlichkeit für das Publikum und aus Gründen der künstlerischen Freiheit, die es verschiedenen Dramaturgen ermögliche, eigene Interpretationen desselben Stücks zu präsentieren. Im Anschluss wurde das Stück „Vorhang auf für Cyrano“ von Alexis Michalik detailliert vorgestellt und dessen große Bedeutung in Frankreich hervorgehoben. Der Film "Shakespeare in Love" aus dem Jahr 1999, bei dem William Shakespeare durch eine Muse zum Schreiben von "Romeo und Julia" inspiriert wird, diente dabei als wesentliche Inspirationsquelle für Michalik. Besondere Merkmale des Stückes umfassen die Intertextualität, da es ein Theaterstück über ein Theaterstück ist, und die Verwendung von Reimen.

Von links: StR Taskiran, Schülerinnen und Schüler der Klassen 11L und 10Vor, StD Lang

Der gut vorbereitete Besuch des Theaterstücks durch den Theaterpädagogen und Regisseur Brammer war schließlich ein voller Erfolg. Durch die umfassende Vorbereitung blieben keine Fragen zur Handlung oder zum Theater offen, sodass das Publikum das Stück entspannt genießen konnte.

Ein praktischer Vormittag der 10Vor in der Alternaktiv Leben GmbH

Am Freitag, den 19.07. schnupperten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10Vor aus der Ausbildungsrichtung Sozialwesen wieder Praxisluft. Gemeinsam mit ihrer Pädagogik/Psychologie-Lehrkraft Kristina Kemnitzer besuchten sie die Tagespflege Alternaktiv Leben im Bahnhofviertel und erhielten von Geschäftsführerin Kerstin Langheinrich umfangreiche Informationen zur Einrichtung, dem Alltag und den Besonderheiten. Viele Gespräche mit den Gästen sowie Begleitung von Spielen und Aktivitäten der Betreuung standen neben einem Impulsvortrag zum Thema Pflege und Pflegeleistungen und Einblicken in die Wundversorgung an. So viel Praxis, so viel Freude und eine große Portion von praktischen Erfahrungen, die die berufliche Orientierung unterstützen, nehmen die Schülerinnen und Schüler mit. Die Senioren erzählen im Nachgang noch freudig von dieser motivierten Gruppe von "jungen Leut'". "Ein gewinnbringende Vormittag für beide Seiten!", stellten die Organisatorinnen am Ende fest.

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