Reise nach Vicenza

Geheimtipp Vicenza – nicht nur eine wunderschöne Stadt in Norditalien, sondern auch ein wirtschaftsstarker und gut vernetzter Ort, der geradezu prädestiniert scheint, um Hofer Praktikantinnen und Praktikanten aufzunehmen oder/und Projektwochen zu starten

Am 21. Oktober 2024 machten sich drei Lehrkräfte des Beruflichen Schulzentrums Hof II, Frau Hollmann und Frau Lenk von der Wirtschaftsschule, sowie Frau Fuchs von der FOSBOS Hof, auf den Weg in die norditalienische Stadt Vicenza, um dort das Seminar „Berufsbildung und Handwerk in THE LAND OF VENICE“ bei der Firma EUROCULTURA zu absolvieren. Ziel war es, erste Informationen einzuholen, um auszuloten, ob in Kooperation mit dieser Agentur zukünftig Praktika stattfinden könnten oder auch andere berufsbildende Projekte durchgeführt werden sollten.

Nach einem eindrucksvollen Anreisetag und einer erholsamen Nacht in dem von der Agentur gut gewählten Hotel lernten die „Bayerinnen“ zunächst zwei Kollegen aus Hamburg kennen, die ebenfalls das Seminar besuchten. Mit ihnen zusammen formierten die Hofer Lehrkräfte ein gutes Team, das die Woche voller Elan in Angriff nahm. Der erste Tag bei EUROCULTURA startete passend mit einem gewinnbringenden Vortrag zu der umfangreichen Struktur und den vielfältigen Angeboten der Agentur. Anschließend rundete ein interessanter Input zum italienischen Bildungssystem den Vormittag ab. Dabei wurden auch aufschlussreiche Vergleiche zur demographischen Situation und den Anforderungen an den Schulen in den europäischen Nachbarländern angestellt. Nach einem entspannten Mittagsmenü mit der Ansprechpartnerin Alessandra Novello in einer original italienischen Trattoria folgten am Nachmittag Informationen zu den zahlreichen Möglichkeiten einer Kooperation mit der Agentur. Als sehr interessant erwiesen sich vor allem die Hinweise zu möglichen Praktika in italienischen Firmen in der Region und die Rahmenbedingungen von Projektwochen.

Als besonders attraktiv erwies sich die Chance, in den folgenden Tagen einige Betriebe in unterschiedlichen Branchen besuchen zu können. Im Portfolio für die Hofer Lehrkräfte waren ein Kindergarten, ein Pflegeheim und die Firma Medency, ein international sehr erfolgreiches Unternehmen für Lasertechnologie. Diese Praktikumsstellen ermöglichten nicht nur Einblicke in die italienische Berufs- und Arbeitswelt, sondern erlaubten es auch, mit deutschen Praktikantinnen und Praktikanten über ihre Erfahrungen zu sprechen. Junge Menschen aus Hannover, Kiel und Gelsenkirchen erzählten äußerst anschaulich von spannenden interkulturellen Begegnungen.

Damit auch Einblicke in die Kultur der Region Veneto möglich waren, hatte EUROCULTURA zwei Stadtführungen in Vicenza und Venedig organisiert. Die sehr engagierten Stadtführerinnen nahmen sich viel Zeit für die deutschen Gäste und zeigten den Lehrkräften nicht nur kulturell wichtige Orte, sondern gingen auch ausführlich auf typische Besonderheiten und auch Kuriositäten der Städte ein. Als Highlights erwiesen sich dabei vor allem das Teatro Olimpico in Vicenza und die Weberei Bevilacqua in Venedig.

Konsequent geplant und gut durchdacht war auch das Angebot, eine Berufsfachoberschule in der Nähe von Vicenza zu besuchen. Ein kurzer Vortrag zu den Spezifika der Schulart im Allgemeinen und der konkreten Schule im Besonderen weckte zunächst das Interesse der Besucherinnen und Besucher. Im Folgenden konnte man den Graphikern beim Erstellen von Websites über die Schultern schauen, in einem Atelier für Modedesignerinnen ausgefallene Modelle bestaunen und dem Unterricht im Pflegeberuf beiwohnen.

Die Tatsache, dass Frau Novello am letzten Abend alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer Evaluation in ein edles Restaurant einlud, zeigte das Interesse von EUROCULTURA an einem ehrlichen Austausch und an einem ausdrucksstarken Feedback. Sowohl die „Bayern“ als auch die „Hamburger“ waren sich abschließend einig, dass in den wenigen Tagen sehr gute Einblicke in die Stadt, in die Firmen und auch das Angebot der Agentur möglich waren. Als kleiner Kritikpunkt wurde lediglich geäußert, dass das Programm fast zu dicht war, um die Beobachtungen tatsächlich auf sich wirken lassen zu können. Frau Novello versprach, künftige Planungen dahingehend zu prüfen, ob den Besuchern nicht mehr Raum für eigenständige Erkundungen gegeben werden könnte.

Die Hofer Delegation kam am Ende mit einem ganzen Koffer voller Eindrücke am 25.10. wieder in der Heimat an. Sie wertete die Reise abschließend als gewinnbringend und zukunftsweisend. Während die Wirtschaftsschule weitere Schritte in Richtung einer Projektwoche ausloten möchte, wird die FOSBOS Planungen anstellen, um eine mögliche Entsendung von Praktikantinnen und Praktikanten im Frühjahr/Sommer 2025 nach Vicenza zu prüfen.

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