Gedenktag

„Man wird doch nochmal etwas sagen dürfen…“

Seit Bundespräsident Roman Herzog 1996 den Tag, an dem das Konzentrationslager Auschwitz im Jahr 1945 von der Roten Armee befreit wurde, zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus ernannt hat, begeht die Fachschaft Geschichte der Berufliche Oberschule (FOS/BOS) diesen mit wechselnden Veranstaltungen. In diesem Jahr wurde hierfür eine Kooperation mit dem Bündnis „Demokratie leben in der Mitte Europas“ ins Leben gerufen. Alle Schüler der zwölften Klassen besuchten vor kurzem das Central Kino Hof und konnten - dank der Zuwendungen des Demokratie-Bündnisses sowie des schuleigenen Fördervereins FOSvor Hof e.V. die prämierte BBC-Hollywoodproduktion „Verleugnung“ ansehen. Darin wurde auf Basis einer wahren Begebenheit der Verleumdungsprozess, ins Rollen gebracht durch einen Holocaustleugner, nachgestellt. Das Rechtssystem in Großbritannien sieht vor, dass der Beschuldigte Beweise für seine Unschuld vorlegen muss. Deswegen sah sich in diesem Fall eine Professorin für Holocaust-Studien in der Verantwortung zu beweisen, dass in Auschwitz tatsächlich Massenmorde in Gaskammern durchgeführt wurden. Dies gelang ihr erfolgreich, jedoch zeichnet sich am Schluss des Filmes ab, dass ihr Widersacher auch weiterhin seine unhaltbaren Thesen verbreitet. Letztendlich beschäftigt sich der Inhalt also mit der Frage, was unter der konstitutionell garantierten Meinungsfreiheit zu verstehen ist bzw. wie weit diese gehen darf. Hierzu entstand nach dem Film eine anspruchsvolle Diskussion, an der Schüler, die Lehrkräfte Anne Geyer und Jürgen Schmid sowie die Vertreterin des Bündnisses „Demokratie leben“ Franziska Tauber teilnahmen. Bewegt von den Ereignissen im Film stellten die Fach- und Berufsoberschüler ihre ganz persönliche Schlussfolgerung dar: „Meine Freiheit darf die eines Anderen nicht beeinträchtigen und ihn nicht diskriminieren.“ Den Schülern ist bewusst, dass man immer für seine Äußerungen auch Verantwortung übernehmen muss und Meinungsfreiheit keinesfalls bedeutet, Lügen und falsche Tatsachen verbreiten zu können.

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