Einmal auf der Brücke einer italienischen Fähre stehen, vom Comandante in die Geheimnisse der Schifffahrt eingewiesen werden und selbst das Steuer übernehmen?  - Sogno o realtà? (Traum oder Wirklichkeit?)

Für vier Praktikanten der Beruflichen Oberschule Hof und der Beruflichen Oberschule Bayreuth, die im Rahmen eines Erasmus-Plus-Projektes in Orbetello waren, wurde dieser Traum tatsächlich Wirklichkeit, als sie als Praktikumsstelle der Fähre „Mare Giglio“ in Porto Santo Stefano zugeteilt waren. Zwei Wochen lang (vom 27.02.2016 bis zum 12.03.2016) setzten sie beinahe täglich zur Insel Giglio über und erfuhren dabei vom Kommandanten und dem betreuenden Lehrer Enzo Guasti viele theoretische und praktische Einblicke in die Seefahrt.

Auch acht weitere, vielleicht (aber nur vielleicht) weniger spektakuläre Praktikumsstellen, wie beispielsweise im Reisebüro, im Ingenieurstudio, in der Bäckerei oder beim Optiker, ermöglichten den deutschen Schülern interessante und gewinnbringende Einblicke in die italienische Arbeitswelt und die Kultur unseres europäischen Nachbarn.

Alle Betriebe nahmen die deutschen Schüler sehr freundlich auf und trauten ihnen viel zu. Nicht selten übertrugen sie ihnen verantwortungsvolle Aufgaben und setzen sie ganz praktisch ein. So konnte eine Schülerin, die im Fremdenverkehrsbüro beschäftigt war, die Broschüre über Orbetello und die nähere Umgebung, die bisher nur auf Italienisch und Englisch vorlag, nun endlich ins Deutsche übersetzen und damit deutschen Urlaubern, die häufig die Region besuchen, wichtige Informationen über diese Stadt verfügbar zu machen. Die deutschen Schüler, die vorher zuhause während vieler Wochen zur Vorbereitung Ihres Einsatzes zwar Einblicke in die italienische Sprache und Kultur erhalten hatten, konnten tatsächlich aber erst vor Ort wirklich tief in die italienische Gesellschaft eintauchen und den italienischen Way of Life erfahren.

Die italienischen Lehrkräfte unserer Partnerschulen in Orbetello, Albinia und Porto Santo Stefano, insbesondere Professoressa Cinzia Graziani und Professore Luca Mengoni, hatten mit viel Umsicht interessante Praktikumsplätze ausgewählt und den Schülern während ihrer Zeit in Italien zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden und sie bestmöglich unterstützt. Dass so viele italienische Betriebe bereits im zweiten Jahr dieser Maßnahme mitwirkten und sich darüber hinaus zahlreiche neue Firmen um eine Betreuung deutscher Praktikanten beworben hatten, zeigt das große Engagement und Interesse unserer Nachbarn hinsichtlich einer echten interkulturellen Annäherung. Wie beeindruckt die Chefs von deutschen Schülern waren und wie groß ihre Zufriedenheit mit ihrer Arbeit war, belegen zahlreiche lobende Worte und Geschenke. Eindrucksvolle Bilder, Praktikumsberichte und auch lustige Erzählungen, die auf den Homepages der Beruflichen Oberschule Hof und der Beruflichen Oberschule Bayreuth zu sehen sind, zeigen die Wichtigkeit einer solchen Austauschmaßnahme.

Die deutschen Lehrkräfte Hermann Ruppert und Melanie Fuchs hoffen nun, dass die italienischen Partnerschulen ebenfalls bald die Möglichkeit haben, im Rahmen eines Projektes eine italienische Schülergruppe zu einem Praktikum in unsere Region zu entsenden. Wir freuen uns bereits auf unsere italienischen Gäste, die einer Begegnung mit der deutschen Kultur und Sprache und den deutschen Betrieben entgegenfiebern.

Melanie Fuchs, OStRin

Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin

Das Auslandspraktikum in Italien war eine wirklich tolle Erfahrung. Wir alle waren anfangs gespannt, wie es wohl sein würde, in die italienische Arbeitswelt einzutauchen und mit Menschen zu kommunizieren, die der englischen Sprache wenig bis gar nicht mächtig sind. Meine Nachmittage waren immer spannend, vor allem die, an denen ich mit Daniela arbeiten durfte. Sie sprach mit mir grundsätzlich nur auf Italienisch und ließ sich an meinen mangelhaften Italienischkenntnissen nicht stören. Ich versuchte immer wieder, ihr zu folgen und zu verstehen, was sie mir sagen wollte. Eines Tages gab sie sich besonders viel Mühe und versuchte mit Händen und Füßen, mir etwas mitzuteilen. Irgendwann bemerkte sie die großen Fragezeichen über meinem Kopf und wir mussten beide herzhaft lachen. Ab und zu stiegen wir auf einen "Übersetzer" um: Daniela schrieb ihre Fragen auf einen Block und ich übersetzte sie mithilfe meines Smartphones. Auf diese Weise konnte ich ihre Fragen ohne Probleme beantworten und auch ihr Fragen stellen. Doch am Ende zahlt sich diese Art der Kommunikation aus, sodass ich irgendwann dazu in der Lage war, mich auch mit Italienern zu verständigen, die nicht ganz so gut Englisch sprechen konnten.

Melanie Klein, 11L

Nach 24 Jahren unermüdlichen Einsatzes für das Wohl seiner Schule verlässt OStD Hans Dietrich die schulische Bühne der Beruflichen Oberschule Hof.

Schüler und Lehrer begleiteten ihn unter stürmischem Applaus aus dem Gebäude, um ihm dort unter „standing ovations“ Blumen zu überreichen und ihm Dank für den Einsatz für „seine“ Schule auszusprechen. Alle wünschten „dem Chef“ nur das erdenklich Beste für den wohlverdienten Ruhestand und insbesondere eine erholsame Zeit im Kreise der Familie und viel Gesundheit, bis bei einem hoffentlich baldigen Wiedersehen bei einer der zahlreichen Schulveranstaltungen der Beruflichen Oberschule Neuigkeiten aus dem Schulalltag und aus dem Privatleben ausgetauscht werden können. Wir denken gerne an die gemeinsame Zeit zurück und freuen uns auf ein Wiedersehen „in alter Frische“.

Landrat Dr. Bär diskutiert mit Schülern der FOS/BOS

Im Rahmen der traditionellen Diskussionsrunde „Schüler fragen, Politiker antworten“ war der Hofer Landrat Oliver Bär zum ersten Mal Gast in der FOS/BOS Hof. Er stellte sich vielen aktuellen politischen und gesellschaftlichen Fragen im Rahmen des Sozialkundeunterrichts unter der Leitung von Albert Rambacher. Der kommissarische Schulleiter, StD Hermann Ruppert, begrüßte den Politiker und bedankte sich gleichzeitig für die spontane Zusage. Eines der Haupthemen waren erwartungsgemäß die Probleme rund um die Flüchtlingskrise. Hier führte Dr. Bär den jungen Leuten die differenzierten und teilweise schwierigen Aspekte dieser Thematik anschaulich vor Augen. Dabei ging er auch auf die „große Politik“ ein und zeigte sich in außen- und bundespolitischen Fragen äußerst kompetent. Besonders aber wurden die kommunalpolitischen Herausforderungen, die sich vor allem im Bereich der Ausbildung und Wohnungsbereitstellung zeigen, ausführlich dargestellt. In diesem Zusammenhang warb der Landrat vor allem für Toleranz und Mitmenschlichkeit und forderte dazu auf, mit dieser Problematik sachlich und verantwortungsvoll umzugehen. Ein weiteres wichtiges Thema waren die strukturpolitischen Defizite Hochfrankens und die mangelnden beruflichen Perspektiven für junge Leute. Der Politiker plädierte leidenschaftlich dafür, auf die Stärken und die Wirtschaftskraft der Region zu setzen und diese auszubauen. Dabei könnten innovative Konzepte im Verbund mit Handwerk, Wirtschaft, Hochschulen und Forschung, wie zum Beispiel die Ansiedlung des Wasserkompetenzzentrums, vorangetrieben werden. Auch dem Ausbau der flächendeckenden Breitbandverkabelung räumte er dabei absolute Priorität ein. Dr. Bär verstand es in dieser Veranstaltung, die jungen Zuhörer zu sensibilisieren und wurde von den Schülerinnen und Schülern mit großem Applaus verabschiedet.

Europa-Urkunde 2015 für das Comenius-Projekt der Beruflichen Oberschule Hof

Am 12. Oktober 2015 erhielt die Berufliche Oberschule Hof für ihre Austauschmaßnahme mit Orbetello, insbesondere für das von der Europäischen Union geförderte Comenius-Projekt „Konzeption eines Theaterstückes und einer Lernbroschüre zum Thema „La famiglia – Die Familie“, in der Staatskanzlei in München im Rahmen einer feierlichen Verleihung die Europa-Urkunde 2015. Im Rahmen der Auszeichnung wurde auch ein Schulvideo erstellt, das online angesehen werden kann.

Zum ersten Mal hat damit eine Berufliche Oberschule aus Nordbayern diese wichtige Auszeichnung erhalten, die seit 2008 an Schulen in Bayern vergeben wird, die sich besonders um den Europagedanken verdient machen.

Europaurkunde

Pädagogischer Tag 2015 an der Hochschule Hof

Die Kolleginnen und Kollegen der FOS/BOS Hof absolvierten den diesjährigen Pädagogischen Tag im November an der Hochschule Hof. Dabei wurde vor allem die Verbesserung von Übergängen bei Schulartwechseln fokussiert. Was können wir tun, um unsere Schüler auf die Hochschule besser vorzubereiten? Wo sind noch Schwierigkeiten für unsere Schüler an der Hochschule auszumachen? Wie können wir diese Schulartübergänge fließender gestalten? In informativen Präsentationen, auch von ehemaligen FOS-Schülern, konnten wir der Frage "What comes next?" nachgehen.

Praxisnah hatte das gesamte Kollegium die Chance, die unterschiedlichen Forschungsfelder der Hochschule kennenzulernen.Je nach Interessenslage standen die Sprachlabore, die Werkstätten sowie die Vorlesungen für die Lehrerschaft zur Besichtigung, teils auch zum aktiven Mitmachen, zur Verfügung. Dank des fachkundigen Personals der Hochschule Hof konnte stets auf Nachfragen eingegangen werden. Im Rahmen dieses Pädagogischen Tags konnten tiefe Einblicke in die Hochschultätigkeit gewonnen werden und erfreulicherweise auch die ein oder andere Kooperationsmöglichkeit angeregt werden.

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