Besuch aus Orbetello

Benvenuti, cari amici!

Nach so vielen Jahren hatten sich unsere Partner aus Orbetello endlich wieder einmal zu einem Besuch bei uns angekündigt. Bislang stand die Bilanz noch deutlich zugunsten der Hofer. Während wir bereits sieben Mal in Orbetello zu Besuch waren, konnten wir die Italiener in der Vergangenheit erst zwei Mal bei uns begrüßen. Höchste Zeit also, fanden wir und auch die Partnerschule, dass sich die Bilanz ein wenig verschiebt und wir weiter hin zu einem Ausgleich streben. Umso mehr freuten sich die Deutschen also in diesem Jahr auf die Besuchergruppe aus ihrer Partnerschule.

Zwei Lehrkräfte mit zehn Schülerinnen und Schülern wollten also vom 12. bis zum 18. Oktober zu uns kommen. Sie wünschten sich, während ihres Aufenthalts in Familien zu leben und so möglichst viele Eindrücke der lokalen Kultur und Gesellschaft aufnehmen. Um zu erreichen, dass sich unsere Gäste nicht nur zuhause, sondern auch darüber hinaus gut bei uns in der Region einleben, hatten wir für alle Vormittage Unterricht an der Schule und für die Nachmittage Aktivitäten in der Umgebung geplant.

Ganz wichtig war unseren Gästen primär der Besuch möglichst verschiedener Unterrichtsstunden. Großes Interesse hatten sie dabei vor allem an den Fächern Italienisch, Englisch und Naturwissenschaften. Weitere Stunden in Fächern wie Deutsch, Politik und Gesellschafft sowie Geschichte waren vorgesehen, um auch Themen in diesen Bereichen zu analysieren und zu diskutieren. Zahlreiche Lehrkräfte hatten sich dabei auf die Besucher eingestellt und wollten ihnen nicht nur Einblick in den deutschen Unterrichtsalltag ermöglichen, sondern auch Möglichkeiten zum Mitmachen einräumen. So konnten die Italiener beispielsweise in einem Quiz im Fach Italienisch ihre Kenntnisse zur Region Hof testen, im Fach Geschichte durften sie mitdiskutieren, welche Gefahren und welches Potential KI im Rahmen der Globalisierung bietet.

Dass aber außer geistigen Erkenntnissen auch körperliches Wohl nicht zu kurz kommen durfte, war ebenfalls sowohl Gastgebern als auch Besuchern bewusst. Bereits am ersten Tag testeten unsere italienischen Gäste mit Begeisterung die fränkische Gastronomie an der Schule. Mehrmals in dieser Woche ließen sie sich die Wiener, Käsewiener und Bauern von unserem Hausmeister Jürgen Zimmermann schmecken. Ein ganz besonderes Genusserlebnis war dann auch der Test der Hofer Rindfleischwurst zur Brotzeit. Unsere Italiener waren begeistert von der bislang unbekannten Wurst, die einzigartig und typisch für die Region ist. Warum da unbedingt Essiggurken dabei sein sollten, konnte sich ihnen allerdings nicht erschließen.

Sehr praktisch war in diesem Kontext auch, dass in dieser Zeit die Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit begangen wurde, bei der es unter dem Motto „BalaceAkt“ nicht nur um Bewegung, sondern auch um Ernährung ging. Sie konsumierten also nicht nur begeistert die Produkte des Suppentags sowie die gesunden Auftakt- und Abschlusssnack, sondern halfen auch mit, diese leckeren Köstlichkeiten zuzubereiten.

Orte kulinarischer Erfahrungen waren dabei aber nicht nur die Schule, sondern auch Restaurants in der Umgebung. Wollten die Italiener zum Essen gehen, so war stets der Wunsch: bitte typisch fränkische Küche. Sie aßen Schäuferl, Schnitzel Wiener Art, Rinderschmorbraten und gegrillte Haxe. Bei Einladungen in den Familien, und einmal sogar beim Schulleiter, durften die Italiener dann erfahren, was die Franken gerne grillen. Dabei stürzten sie sich vor allem auf Bratwürste, Steaks, Fackeln und diverse Salate. Als Getränk stand dabei vor allem das Hofer Bier der Meinel hoch im Kurs. Dies könnte auch daran gelegen haben, dass die Gäste sehr beeindruckt von einer Führung in der Hofer Brauerei waren.

Frisch gestärkt waren die Gäste dann auch stets motiviert, viele Sehenswürdigkeiten und besondere Orte in und um Hof herum zu erkunden. So unternahmen sie einen Spaziergang durch den botanischen Garten rund um den Theresienstein, schauten sich den Hofer Zoo an, bestaunten das Naherholungsgebiet am Untreusee und besichtigten das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth. Ein Höhepunkt für unsere Gäste war dann der Besuch im Hofer Rathaus. Dabei wurden die Gäste erst durch das Gebäude geführt. Anschließend durften sie den alten Saal bestaunen und ein Gemälde von Kohlhoff besichtigen, bevor sie von Frau Oberbürgermeisterin Döhla begrüßt wurden. Wie sehr sich unsere Italiener über diesen Empfang freuten, zeigten sie durch ihre zahlreichen Geschenke, darunter ein Briefbeschwerer aus Kristall, ein Wandbild, ein Wimpel sowie etliche Bücher über die Gegend um Orbetello, Porto Ercole und Porto Santo Stefano. Abschließend durften die Gäste den Rathausturm erklimmen und sich wichtige geschichtliche Ereignisse erklären lassen, die noch heute im Stadtbild zu sehen sind.

Die Woche forderte also viel Kondition und Konzentration von unseren Gästen. Da kam ein Besuch in der Therme Bad Steben zum Ende der Woche gerade recht, um ein wenig zu regenerieren und neue Kraft zu tanken. Wenngleich die Italiener wunderbare Thermen in der Region um Orbetello herum kennen, wie beispielsweise die Anlage in Saturnia, zeigten sie sich doch sehr beeindruckt von der Thermenlandschaft und den Angeboten in Bad Steben.

Am Ende dieser ereignisreichen und doch gefühlt sehr kurzen Woche waren alle sehr glücklich und doch ein wenig traurig. Man war sich einig, dass die Zeit unglaublich schön war, aber viel zu schnell vergangen ist. Deshalb steht schon fest, dass wir auf jeden Fall im Frühjahr/Sommer 2026 nach Orbetello fahren und unsere neuen Freunde wiedersehen werden. Wir freuen uns schon sehr darauf. A prestissimo!

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